Donnerstag, 21. Juli 2016

Eine enge Begegnung mit einem Bären? Aber sicher!



Lippenbären sieht man nicht sehr oft. Vor ein paar Monaten konnte man einen so nah sehen im Yala National Park in Südost-Sri Lanka. Yala ist sehr abwechslungsreich, aber natürlich muss man etwas Glück haben, so was zu sehen.

Beigetragen von Samantha Punchihewa  (Beschreibung sowie Video)

Mittwoch, 20. Juli 2016

Pythons auf der Straße in Sri Lanka? Aber nicht jeden Tag.


Sri Lanka Python @ Yala National Park (Süd-Sri Lanka)

Während der schweren Dürre 2014/15 wurde Wasser vom Fluss Manik Ganga in die Tanks im Park für die Tiere gepumpt. Das Bild wurde auf dem Besuch mit einer Reisegruppe erfasst. Der Python rutscht über die Straße, aus dem Leck in dem Wasserschlauch zu trinken.

Beigetragen von Pem Wikramasinghe (Beschreibung sowie Bilder)

Montag, 11. Juli 2016

In Sri Lanka hört man jeden Tag Beethoven-Musik – beim Brotkaufen!


Wer jeden Tag die Musik von Ludwig van Beethoven hört, der muss ein echter Musikfreund sein, oder? Nicht unbedingt in Sri Lanka. Jetzt hören fast alle Sri Lanker jeden Tag das Klavierstück Für Elise von Beethoven beim Backwarenverkäufer (ohne vielleicht es zu wissen).

Das Weißbrot und die anderen Backwaren, die man in Europa kennt, sind hierzulande keine traditionellen Nahrungsmittel. Das alles ist hier erst in den Kolonialzeiten bekannt geworden. Obwohl Reis immer noch unbedingt das Hauptnahrungsmittel bleibt, essen mittlerweile viele Sri Lanker Backwaren zum Frühstuck; manche bevorzugen Brot sogar am Abendessen.

Deswegen fing Jemand vor ein paar Jahren an, mit einem Tuk-Tuk (d.h. einer dreirädrigen Autorikscha) früh morgens und gegen Abend von Haus zu Haus Backwaren anzubieten. Um seine Ankunft anzukündigen, lies er komischerweise Für Elise mit Lautsprecher spielen. Es wurde dann sehr schnell von vielen anderen in fast allen Gebieten der Insel genauso kopiert. Was ihre Lautsprecher hören lassen ist eigentlich eine schrille Katastrophe, aber so oder so bekommt man morgens und abends Beethoven-Musik, und zwar mit Brot!

(Video credit: JW Berg)

Samstag, 9. Juli 2016

Man sagt „Sie“ oder „du“? Oder etwas anderes?

Ein Singhalesisch sprechender Deutscher

Singhalesisch ist eine Sprache indogermanischen Ursprungs, die ca. 75% der Bevölkerung in Sri Lanka als Muttersprache spricht. Bei den anderen sprechen es auch ziemlich viele als zweite Sprache, außer vielleicht im Norden und Osten. Es wird gesagt, dass auf Singhalesisch das Pronomen „o-yah (ඔයා)“ wie „du“ benutzt wird und „o-be (ඔබ)“ wie „Sie“. Aber ist es wirklich so?

Nicht ganz. Es stimmt schon, dass „o-yah (ඔයා)“ dem Begriff von „du“ einigermaßen entspricht. Aber man sagt „o-be (ඔබ)“ heutzutage nur bei Anlässen wie zum Beispiel Fernsehgesprächen; sonst ist es einfach nur Schriftsprache. Was passiert denn in Alltagssituationen, wo der Gesprächspartner ein Vorgesetzter oder nur ein Bekannter ist. 

Da nimmt man komischerweise den Namen der Person selbst anstatt des Pronomens. Diese Praxis ist sogar bei Freunden möglich, aber bei entfernten Bekanntschaften mehr oder weniger Pflicht.

Zum Beispiel,

wenn man mit dem Freund Mark oder der Freundin Sabine spricht: 

„Kommst du morgen?“

„o-yah  hä-te  ä-ne-wa-de? (ඔයා හෙට එනවද?)“

oder 

„Mark/Sabine  hä-te  ä-ne-wa-de? (මාර්ක්/සබීන හෙට එනවද?)“
Diese Frage wird auch an Mark/Sabine gestellt.

wenn man mit Herrn Meyer oder Frau Meyer spricht:

„Kommen Sie morgen?“

„Meyer  ma-ha-th-the-ya/noh-na  hä-te  ä-ne-wa-de? (මයර් මහත්තයා/නෝනා හෙට එනවද?)“
Diese Frage wird an Herrn/Frau Meyer gestellt.

(Video credit: Api Nodanna Live)

Mittwoch, 6. Juli 2016

Das Nicken heißt nein und das Kopfschütteln heißt ja in Sri Lanka? Nee!


In manchen Reiseführern über Sri Lanka steht, dass die Sri Lanker mit dem Kopf nicken wenn sie nein sagen und den Kopf schütteln wenn sie ja meinen. Das ist aber reiner Unsinn. Das Nicken bedeutet auch hier ja, und das Schütteln nein. Aber es gibt noch eine zusätzliche Kopfbewegung, die viele Europäer nicht ganz gewohnt sind: das Wackeln mit dem Kopf. Dabei schwenkt der Kopf von Seite zu Seite. Das macht man in Europa manchmal, wenn man „vielleicht“ oder „jein“ sagen will. Bei uns ist es aber nicht nur das.

Wenn jemand in Sri Lanka einer Bitte, einer Aussage oder einem Vorschlag etwas neutral zustimmen will, wird oft mit dem Kopf gewackelt. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Kopfschütteln, was vielleicht die Autoren der Reiseführer auch irregeführt hat. Durch ihre Mentalität ist es Gewohnheit bei vielen Sri Lankern, insbesondere in den ländlichen Gebieten, ihre Zustimmung oder Vorliebe eher bescheiden auszudrücken; oder sich auf etwas zu einigen, obwohl man sich dafür nicht so sehr begeistert. So kann das Kopfwackeln in verschiedenen Situationen „OK, wenn Sie es so wollen“, „mir ist es egal“ oder sogar „vielleicht“ bedeuten. Deswegen kommt diese Bewegung in Sri Lanka ziemlich häufig vor. (Auf jeden Fall kann sie in Indien noch häufiger sein.) 

Das Nicken mit dem Kopf dagegen weist nachdrückliche oder begeisterte Zustimmung auf und ist bei den mehr oder weniger engagierten Antworten eher zu merken.

Montag, 4. Juli 2016

„Tea“ oder „Plain Tea“ – Was ist denn das?

„Tea“ und „Plain Tea“
Sri Lanka ist momentan der viertgrößte Tee-Produzent sowie der zweitgrößte Tee-Exporteur der Welt (Siehe 1). Aber wie probiert ein Reisender in Sri Lanka eine Tasse Ceylon-Tee (wie man den Tee aus Sri Lanka immer noch besser kennt) am besten. Natürlich kann man in einem feinen Hotel oder Restaurant einfach Tee bestellen und da kommt normalerweise eine Kanne Tee sehr guter Qualität, wo Zucker und Milch separat serviert wird; so kann man den Tee je nach Geschmack mit oder ohne Zucker/Milch genießen.

In einem kleinen einfachen Lokal ist es aber etwas anders. Wer dort „Tea“ bestellt, bekommt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Tasse Tee mit viel Zucker und Milch schon drin; denn der Begriff „Tea“ sich bei dem allgemeinen Volk Sri Lankas von so etwas handelt. Falls man schwarzen Tee (ohne Milch) haben will, muss man nach „Plain Tea“ fragen; ein Wunsch nach wenig Zucker (little sugar) oder keinem Zucker (no sugar) muss auch genau geäußert werden. Ansonsten trinkt man, wie gesagt, etwas ganz Süßes – was jemanden aus Europa  nicht unbedingt auf den Geschmack bringen kann. (Übrigens ist der grüne Tee nur in gewissen Lokalen zu finden, weil die meisten Leute hier ihn nicht gewohnt sind.)

Auf jeden Fall gehört das Tee-Trinken dermaßen zum Alltagsleben in Sri Lanka, dass ein Besuch ohne eine Tasse Tee nicht ganz komplett ist. So vergessen Sie nicht, mal Ceylon-Tee zu probieren. 

(Image credit: Laura D'Alessandro)